Die gute Nachricht ist: Frank Ocean hat neue Musik released. Die schlechte Nachricht: Es ist nicht sein zweites Album „Boys Don’t Cry“. Es ist ein visuelles Album, das „Endless“ heißt und wahrscheinlich das beste Wort ist, um die Wartezeit seit seinem letzten Release zu beschreiben.
45 Minuten dauert das Video in dem Frank in einer Lagerhalle Kisten stapelt und eine Treppe baut, die Gott weiß wo hinführt. Ist eigentlich auch egal. Viel wichtiger ist die musikalische Untermalung während der Handarbeitsstunde. Die beweist mal wieder, dass Geduld belohnt wird. Denn Franky-Boy enttäuscht kein bisschen mit seiner neuen Musik. Wie denn auch? Frank Ocean spürt sich selbst so intensiv, da ist kein Platz für Oberflächlichkeiten. Das hört man auch an ein paar Tracks, die so schmerzverzehrt hoch gesungen sind, dass man am liebsten nach Kalifornien fliegen und ihn umarmen möchte.
„At Your Best (Let Me Know)“ ist einer davon. Der Song, der von den Isley Brothers kommt und in den 90ern von Aaliyah neu aufgelegt wurde, hört sich von Frank Ocean gesungen, genau so sexy an wie das Original und ist der perfekte Einstieg in die „Platte“, die offiziell noch gar keine ist.
Anders als „Device Control“. Einen besseren Song hätte man sich wohl nicht aussuchen können, um das Album abzuschließen. Zu flashig ist die Stimme des deutschen Künstlers Wolfgang Tillmans in Kombination mit den 90ies Sythie-House-Beats und der Thematik des permanenten Livestreaming seines eigenen Lebens. Vermutlich ist das auch der Grund wieso ich den Song am meisten liebe. Als passionierte Snapchatterin mit einem Hang zu 90ies Trash kann ich wohl nicht anders.
Frank Ocean und ich sind jetzt also wieder gut. Gott sei Dank, war doch Stimmung schon schwierig nachdem er versprochen hat das Album Ende Juli und dann Anfang August zu veröffentlichen. Jetzt ist es zumindest da, auch wenn ich es nur zu Hause hören oder sehen kann, denn so ein Videostream frisst mein Datenvolumen in Nullkommanichts auf.