Wer bei Malta noch an Englischkurse und Teenager denkt, der hat die Entwicklung des vierteiligen Inselstaats verpasst. In Wahrheit ist es nämlich die perfekte Destination für einen kleinen Städte-Meer-Trip, der obendrein auch bezahlbar ist.
Es gibt auch eine einfache Erklärung dafür, dass es mich schon zum dritten Mal nach Malta zieht. Der Vibe. Ihr müsst wissen, Malta besteht aus drei Inseln. Malta, Gozo, Comono und Cominoto. Malta ist quasi die Hauptinsel, Gozo der kleine Bruder und Comino, die Babyschwester und Cominoto, die unbewohnte unter den Inseln.
Statt einem Hotel wurde es dieses Mal allerdings ein serviced Apartment in Valetta, der Hauptstadt der Insel. Quasi 15 Gehminuten vom Meer, mit Rooftop, moderner Einrichtung und fabelhafter Aussicht auf eine Stadt, die Großteils nur aus Sandstein-Gebäuden besteht. Für mich genau das richtige, um meinen Tag beim sonnen und Kaffee trinken auf dem Dach zu starten.
Aprops Sonnenuntergang. Den schönsten Ausblick, mit Möglichkeit auf Cocktails und Musik, gibt’s im Cafe del Mar Malta. Zugegebenermaßen ist das nicht ganz so zentral, aber dafür direkt am Meer und mit Infinity-Pool. Da vergisst man schnell, dass man ein Taxi braucht, um dort hin und nach dem dritten Gin Fizz auch wieder weg zu kommen.
Zurück nach Valetta, wo es sich shoppingtechnisch am meisten abspielt. Dort findet man all die Labels, die man sonst nur eher aus England kennt. Von Miss Selfridge, bis New Look und Marks & Spencers, auf der Republic Street und deren Seitengassen ist alles stationiert, was das Highstreet-Fashion-Herz begehrt. Das wirklich Tolle daran ist allerdings, dass man im Zuge des Einkaufens auch schon etwas Sightseeing machen kann.
Im selben Umkreis befinden sich nämlich die Upper Barracca Gardens (inklusiver wunderschöner Aussicht auf die Insel) und der St.George’s Square. Und wenn ihr dann schon dort seid, geht zum City Gate und macht ein Foto auf den Stiegen des neuen Parlaments. Man braucht zwar etwas Geduld bis die Stiege leer ist, aber was tut man nicht alles für ein cooles Foto, oder?!
Dann geht’s auch schon ab nach Gozo. Von der Hauptinsel auf die Nebeninsel kommt man ganz einfach mit der Fähre, die alle 45 Minuten von Malta rüber fährt und vier Euro kostet. Wohnen lässt es sich am besten in einem der vielen authentischen Farmhäuser. Das sind nämlich luxuriöse Bauerhäuser, die umgebaut wurden und oft mal auch einen Pool haben! Haaaaallo!!! Urlaubsfeeling!
Essenstechnisch ist Malta übrigens eine kleine, gesunde Foodporn-Hochburg. Denn dort schmeckt alles ein bisschen besser, weil es frischer ist. Viele der Produkte haben es nicht sehr weit oder werden gar selbst produziert. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Antibiotika und all dieser Blödsinn sind dort noch nicht so weit verbreitet wie bei uns.
Der nächste Tag ist ein klassischer Touristentag. Das Azurblaue Fenster, der Fungus Rock und das Gebiet, das sich dazwischen erstreckt – auf dem – by the way – Szenen von Game of Thrones gefilmt wurden, sind die ersten Stationen des Tages gewesen. Not gonna lie, ich wollte den Boden küssen, auf dem Khaleesi auch schon gelaufen ist. Vielleicht habe ich mich auch deshalb so vor dem Azur Window positioniert. Vielleicht aber auch weil man im Urlaub kitschige Fotos macht. 😂
Neben all den Dingen, die man über das Azur Window wissen muß, ist die wichtigste Info folgende: Menschen haben da oben nichts zu suchen. Auch, wenn das Selfie oder der Snap sensationell wären, ist es wichtig zu verstehen, dass das Fenster schon so brüchig ist, dass es wahrscheinlich nicht mehr allzu lange so aussehen oder im schlimmsten Fall existieren wird. Und niemand möchte riskieren, der Idiot zu sein, der als Letzter da oben war. Trust me!
Um den Rest der Insel gemütlich zu erkunden, gebe ich euch einen heißen Tipp. Macht eine Segway-Tour! Vergesst alles, was ihr über Segway fahren jemals gehört habt und gebt der Sache eine Chance. Es ist geil und in so einem Helm sehen wir alle gleich dämlich aus.
Die Aussicht auf’s Meer und die Nachbarländer ist atemberaubend und mit dem Segway schneller und einfacher zu bewältigen. Besonders, wenn es über 30 Grad hat und bergauf geht. Und wenn man dann auch schon da ist, muss man auch kurz ins Meer springen und Mutter Natur’s Meisterwerk genießen.
Danach braucht man definitiv etwas zu essen. Mein kleiner Insider-Tipp: Ta’Rikardu in der Hauptstadt Victoria. Das typisch maltesische Restaurant zieht mich jedes Mal wie einen Magneten an. Ich vermute es sind die Speisen, der selbstgemachte Wein oder die lustige Crew, die mich immer wieder auf’s Neue zurück kommen lassen. Aber eigentlich ist es das Essen. As usal.
Gleich nebenan ist auch die Cathedral of the Assumption of the Blessed Virgin Mary. So etwas habt ihr noch nie gesehen. Die Kathedrale ist innen zum größten Teil in rotem Samt gehüllt und genau das, was mein kitschiges Herz glücklich macht. Ganz abgesehen davon, dass ich sowieso eine kleine Schwäche für Kirchen habe, ist das hier eine, die sehr weit oben auf meiner Top 10 – Liste steht.
Wirklich sehenswert auf Comino ist die blaue Lagune. Ein absoluter Touristen-Hotspot und somit nur am Nachmittag erträglich, weil da der Großteil der Menschen wieder weg sind. Dann kann man den sensationellen Anblick der drei Quadratkilometer großen Insel auch genießen. Ewig schade, dass ich es in drei Trips selbst noch nie hin geschafft habe. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden.
Dafür verbringe ich den letzten Tag dann am liebsten wieder in Malta, in Mdina, der ehemaligen Hauptstadt um genau zu sein. Normalerweise spaziere ich entspannt durch die „Three Cities“ Birgu, Senglea und Cospicua. Dieses Mal bin ich gefahren, also nicht direkt ich, der nette Brite dessen Namen ich vergessen habe und den man mal lieber nicht auf Brexit anspricht, er ist das kleine Elektroauto gefahren und hat uns das Geschwitze bei 33 Grad im Schatten netterweise erspart.
Von dort sind es übrigens nur 15 Autofahr-Minuten zum Flughafen. Deswegen hebt man sich die diesen Teil des Trips gerne mal bis zum Schluß auf und steigt dann volé in den Air Malta – Flieger.
Übrigens: Wer im Juni bucht, hat gute Chancen bei The Isle Of MTV dabei zu sein. Einem riesigen Musik-Event des Senders, das auch obendrein noch umsonst ist und immer wieder coole Gäste wie Rita Ora, Jessie J, Nelly Furtado und Rudimental anzieht. Dieses Jahr waren es DJ Steve Aoki, Jess Glynne und Wiz Khalifa, die die Insel vor knapp 50000 Menschen zum Beben gebracht haben.
Wer es nächstes Jahr sein wird, steht noch in den Sternen. Ich bin da allerdings nicht so genau und komm‘ trotzdem gerne wieder dabei.
Folgt mir auf Snapchat 👻 /christlclear. Die nächste Station ist Frankfurt, um Queen Bey anzuhimmeln. Mein Plan ist es beim Konzert möglichst wenig zu snappen und ihr könnt mir zuschauen, wie ich kläglich dabei versage.