Vor ein paar Tagen hätte ich mir nicht gedacht, dass ich in diesem Jahr noch so eine Story schreiben würde. Ich war der fixen Überzeugung, dass 2016 so gut wie abgeschlossen ist und dass nach Attentaten, Naturkatastrophen, politischen Desastern und vielen Beispielen für menschlichen Versagens, heuer nichts mehr passieren konnte, das getopped werden konnte. Aber dann musste ein Arschloch mit einem LKW in einen Weihnachtsmarkt fahren und dutzend unschuldige Menschen töten.

Nun bevor ich mich darüber auskotze, dass diese Welt ein schlechter Ort ist und dass 2016 ein einziger Graus war, habe ich heute in der Früh beschlossen die ganze Sache mental ein bisschen anders anzugehen. Ich werde positiv denken und leben – oder es zumindest versuchen, anstatt jedes Mal im Strahl zu kotzen, wenn ich Zeitung lese oder Nachrichten schaue.

Das klingt natürlich wahnsinnig kitschig und auch irgendwie banal, aber es ist ein Anfang und eine gute Methode, um nicht den Verstand zu verlieren.
Trust me!

 

1.Take a chill pill

Ohne Witz! Verbreitet keine Panik. Weder auf euren Social Media Accounts, noch im echten Leben. Das bringt nichts. Gerüchte verbreiten und damit Hass zu schüren, ist dumm und fatal. Menschen anzugreifen, die eine andere Meinung haben – sei sie noch so dämlich – macht die Kluft, die eh schon viel zu groß ist, nur noch größer.

So praktisch Social Media auch sein mag, that shit is trouble as well. Plötzlich sind alle politisch engagiert und man glaubt ohne Zweifel das, was man liest und verbreitet es dann auch mit einem leicht passiv aggressiven Kommentar. Man gießt so nur noch Öl ins Feuer und das macht alles nur noch viel schlimmer.

 

 

 

2. Keine Angst

Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass ich heutzutage mit einem guten Gefühl in ein Flugzeug steige. Das tu’ ich schon lange nicht mehr. Aber auch das sollte anders sein. Angst ist der schlechteste Ratgeber, also versuche ich sie loszuwerden.
Es bringt ja letztendlich doch nichts. Rein theoretisch könnte mich auf dem Weg in die Arbeit ein Bus überfahren. Ich könnte krank werden oder mein Herz könnte aufhören zu schlagen und dann ist es auch vorbei. Warum sollte ich mir dann permanent Sorgen machen?!

 


3. Blame it on the boo-man

Und das sind in diesem Fall weder Flüchtlinge, noch Menschen, die einem bestimmten Religionsbekenntnis zugehören oder dem Vollidioten, der auf Facebook permanent dumme Kommentare zu traurigen Ereignissen schiebt. Die einzigen, die zur Verantwortung gezogen werden müssen, sind die Menschen, die die Tat geplant und begangen haben. Punkt!

 

 

 

4. Mach’s besser

In Zeiten in denen Menschen als lebende Schutzschilder benutzt werden, LKWs in gut besuchte Weihnachtsmärkte rasen, Instagram-Follower-Zahlen einen definieren, unschuldige Menschen von Polizisten erschossen werden, über drei Millionen Kinder auf der Welt hungern, junge Mädchen entführt und quasi versklavt werden, Donald Trump US-Präsident wird, Globalwarming immer schlimmer wird und noch viel mehr Bullshit auf diesem Planeten passiert, fällt es schwer nicht regelmäßig mit dem Kopf gegen die Tischplatte zu knallen und zu resignieren, ich weiß! Aber wir müssen uns zusammenreißen! Mehr denn je! Im Grunde müssen wir die beste Version von uns selbst sein. Uns einsetzen, aufstehen, spenden, zusammenhalten, unsere Meinung vertreten und uns informieren. Die Dinge einfach so hinnehmen wie sie sind, sollte keine Option mehr sein.

 

 

5. Don’t believe the hype

Meine Mutter hat mich letztens daran erinnert, dass sie all die Dinge, die uns jetzt erschüttern schon einmal gesehen oder gehört hat. Damals gab es nur kein Facebook oder Twitter, um es in Windeseile zu verbreiten. Das hat die ganze Sache erträglicher gemacht.

Aber sie hat mich daran erinnert, dass das Leben in Wien auch weitergegangen ist, nach den Anschlägen in der OPEC.

Es gab eine Zeit in der Briefbomben verschickt wurden, das Neonazi-Dasein ein Trend war, Entführungen an der Tagesordnung standen, Atomkraftwerke eingegangen sind und Frauenmörder, wie Jack Unterweger ihr Unwesen trieben und noch viel anderer Blödsinn passiert ist und auch davon hat sich die Welt mehr oder weniger erholt.

Natürlich macht es unsere jetzige Situation nicht besser oder relativiert nicht im Geringsten das, was in den letzten Jahren passiert ist, aber es ist ein Reminder daran, dass nicht alles dem Untergang geweiht ist. Auch, wenn es sich gerade so anfühlt.