Kinder der Sonne, was war das für ein verrücktes Jahr?! Puh … okay, zugegebenermaßen, das ist eine schwierige Openingline für diesen Blogeintrag. Ein bisschen abgedroschen, um ehrlich zu sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir es jedes Jahr sagen. Aber heuer fühlt es sich irgendwie echter an als sonst.

Rein politisch haben wir hier in der westlichen Welt 2017 offiziell unseren Tiefpunkt erreicht. Ab jetzt müssen wir ein paar Jahre durchbeißen, auf ein Wunder hoffen und uns von unserer besten Seite zeigen, um gewissen Dingen keinen Raum in unserer Gesellschaft zu geben. Dann geht dieser politische Albtraum hoffentlich auch bald wieder vorbei.

Aber ich möchte gar nicht viel mehr darauf eingehen, dass der einflussreichste Politiker der ersten Welt ein ignoranter Sexist ist, der genauso gut ein unsympathischer Oompa Loompa sein könnte. Und dass Europa extrem peinlich ist mit seiner Neidkultur und seinen rechten Tendenzen.

Ich will viel lieber über die tollen Dinge des Lebens reden. Davon hatte ich zugegebenermaßen 2017 nämlich massenhaft. Für mich persönlich war es ein unglaubliches Jahr, das wie im Flug vergangen ist. Meine Familie und meine Freunde sind alle gesund und munter. Ich bin gesund und munter und jobmäßig habe ich die beste Entscheidung meines Lebens getroffen. Ich meine, schaut euch das an:

 

 

 Und wisst ihr was, ich bin der fixen Überzeugung, dass ich das meiste davon mir selbst zu verdanken habe. Ja natürlich braucht es ein bisschen Hilfe vom Universum, aber ansonsten ist das alles auf meinen Mist gewachsen. Wobei man an dieser Stelle ganz dringend betonen sollte, dass ich vorher meinen ganz persönlichen Tiefpunkt erreichen musste. I had to hit rock bottom, um zu verstehen, dass ich niemand anderen für mein Leben verantwortlich machen kann, außer mir selbst. Ja natürlich spielt die Vergangenheit eine Rolle und natürlich hat jeder sein eigenes Pakerl zu tragen und bla, bla, bla. Aber darum geht’s jetzt nicht.

Es geht darum, dass man Herr seines eigenen Glücks ist. Von nichts kommt nichts. Und da muss man in Wahrheit immer mit sich selbst anfangen. Blöderweiste ist der beschissenste Teil an der ganzen Sache, wenn ihr mich fragt. Aber es heißt ja nicht umsonst Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.

Sich einzugestehen, dass man nicht perfekt ist, weil es sowas wie Perfektion nicht gibt, ist schon einmal ein guter Start. Ich bin eine kurvige Frau mit Cellulitis, leichtem Unterbauch, umperfekten Zähnen, Dehnungsstreifen, einem absurd ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, einem leichten Hang zur Besserwisserei, hohen Erwartungen, einem losen Mundwerk, die schnell gelangweilt ist, Verlustängste hat, es hasst zu streiten und genau so gerne redet wie sie es liebt zu schweigen.

Aber ich habe Cojones. Riesengroße Eier aus Stahl, um genau zu sein. Die habe ich mir selbst mühsam aufgebaut und die lass ich mir auch nicht mehr nehmen. Denn mein Mut und mein Drang immer wieder Neues auszuprobieren, um nichts unversucht gelassen zu haben, macht mich aus. Und ich habe zero Scham mich selbst dafür zu feiern. Ich find ja sowieso, dass man sich heutzutage selbst viel zu selten auf die Schulter klopft, das ist aber auch jetzt gerade nicht der springende Punkt.

Ich bin auch nicht hier, um euch zu sagen wie toll ich mich finde. Eigentlich möchte ich darauf eingehen, dass mein 2017 persönlich nur so cool war, weil ich mich dazu entschieden habe aus allem, was ich beeinflussen kann, das meiste heraus zu holen.

Natürlich hat das Universum mir ein bisschen geholfen, aber alles in allem, habe ich mich beschlossen meinen Arsch in Bewegung zu setzen und ein paar Dinge zu ändern: So habe ich ein paar Leute aus meinem Leben gekickt, weil sowieso keiner toxischen Bullshit braucht, ich habe gelernt „Nein“ zu sagen, wenn ich etwas nicht machen möchte, aber dafür öfter „Ja“ zu Dingen zu sagen, die ich sonst nie gemacht habe, immer öfter hab ich auf mein Bauchgefühl gehört, aber dafür viel weniger auf das, was die Leute sagen. Weil jetzt mal ehrlich: Who the fuck cares!? Eh niemand. Und die Menschen, die überall ihren Senf dazu geben, machen das nur, weil sie sich nicht mit ihrem eigenen Leben beschäftigen.

Ich habe gelernt so ehrlich wie nur möglich zu mir selbst zu sein und mich selbst bedingungslos zu lieben. Das klappt nicht immer, aber zu 98% und das reicht mir. Weil, wenn ich das nicht tue, wie soll mich denn sonst jemand lieber?!

Das liest sich jetzt alles hier wahrscheinlich so neunmalklug und so easy cheesy, aber das ist es beim besten Willen nicht. Es braucht massenhaft Zeit, Geduld und Willen sein Leben auf den Kopf zu stellen und für manche Menschen auch professionelle Hilfe. Da ist übrigens nichts dabei sich helfen zu lassen, wenn man nicht weiter weiß oder wenn man die ersten Schritte nicht alleine machen möchte oder kann… aber darüber reden wir ein anderes Mal.

Mir ist nur wichtig, dass ihr wisst, dass das euer Leben ist und dass ihr nur dieses eine habt, so kitschig das klingt. Scheißt auf das, was die Gesellschaft von euch verlangt und erfüllt euch den Traum, fliegt dort hin, wehrt euch, befreit euch von der toxischen Beziehung oder Freundschaft, outet euch, seid ehrlich zu euch selbst – auch wenn es sehr angenehm sein kann Anfangs, startet den Blog, traut euch online zu Daten, plant und macht die Weltreise und ignoriert dabei die Stimmen, die euch permanent sagen, dass ihr irgendwas nicht tun oder schaffen könnt. Wir leben in der ersten Welt, das ist ein Privileg, das uns tendenziell gemütlich und faul macht, aber uns alle eigentlich alles ermöglicht, warum es dann nicht auch nutzen?!

Hier ist also mein Neujahrsvorsatz für 2018: Ich möchte eine noch bessere Version meiner Selbst sein. Für mich und die Menschen, die mich umgeben. Ich will happy sein, mir weiterhin Träume erfüllen, meine Mama stolz machen, die übrigens immer noch nicht ganz versteht, was ich da mache und vor allem mich selbst stolz machen und das auf persönlicher und beruflicher Ebene.

In diesem Sinne: HAPPY 2018. Rutscht gut rüber, trinkt verantwortungsbewusst und habt nicht allzu hohe Erwartungen an Silvester, dann ist es meistens am lustigsten. Auch wenn es am Ende des Tages nur eine Partynacht ist bei dem die Menschen aggressiver und die Preise höher sind… Just saying…