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Puh… es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Sorry about that. Aber da drüben auf Instagram geht es zu und irgendwie lassen sich Messages da viel leichter verbreiten ohne viel schreiben zu müssen, wenn ich ganz ehrlich bin.Aber das soll keine Ausrede sein. Ich liebe es zu schreiben, ich liebe diesen Blog und ich werde ihn auf keinen Fall sterben lassen. So here we go again…
Dieser Post ist inspiriert von all den Menschen mit denen ich in den letzten Wochen tiefsinnige Gespräche geführt habe. Die mich daran erinnert haben, dass das Millenialleben trotz erste Welt kein Wunschkonzert ist und die mich mit ihrer Ehrlichkeit so beflügelt haben, dass ich wieder Lust und Motivation habe mehr zu schreiben. Das hier allerdings kein klassischer Blogpost. Es handelt sich hierbei um eine Liste an Dingen für die ich mir keine Zeit mehr nehmen möchte. Es steht mir nicht zu euch kluge Ratschläge zu geben, ich bin nicht Oprah. Aber ich kann euch ja mal wissen lassen, was ich so gar nicht mehr packe und dann könnt ihr euch ja daran orientieren, wenn ihr wollt.
1. NICHT MEIN PROBLEM!
Ich habe diese überbewertet Helfersyndrom. Wenn jemand mit seinem Kummer zu mir kommt, habe ich meistens einen klugen Ratschlag parat. Ungefragt und oft auch ungefiltert. Und wisst ihr was?! Es ist nicht notwendig. Wenn mein Gegenüber Rat braucht, wird er oder sie es schon sagen und so lange das nicht passiert, spare ich mir meine Zeit und vor allem meine Energie und tue das, was man sich von einer guten Freundin erwartet. Ich höre zu.
Meine Kapazitäten für Menschen, die immer wieder mit dem selben Problem daher kommen, ist allerdings schon längst ausgeschöpft. Wenn es sich nicht um eine ernstzunehmende Krise handelt, hör’ ich es mir ein paar Mal an und dann irgendwann nicht mehr. Das sag’ ich dann aber rechtzeitig.
2. NO DRAMA QUEEN
Lasst mich euch versichern, ich habe schon viel Drama gesehen und es interessiert mich nicht mehr. Ich bin nicht offen für Drama im Freundeskreis, ich bin nicht offen für Drama in der Beziehung, ich bin nicht offen für das Drama anderer Menschen und vor allem, bin ich nicht mehr offen für Menschen, die Drama anziehen, weil ihnen offensichtlich etwas fehlt im Leben.
Das macht mich rein theoretisch zur „No-More-Drama“-Queen, oder?!
Fix your shit and then come back, wenn du möchtest. Aber Menschen, die in Zeiten wie diesen alles schlimmer machen als es ist, nur weil sie Aufmerksamkeit brauchen, sind nichts mehr für mich. Da weiß ich Besseres mit meiner Zeit anzufangen, wenn ich ganz ehrlich bin.
3. FIX YOUR SHIT!
Wenn ihr mich fragt, gibt es nämlich für 90% der Problemchen, die wir haben eine Lösung. Ego zurück schrauben, Mut beweisen, ehrlich zu sich und den anderen sein und noch vieles mehr. Die anderen 10% sind richtige Probleme. Die, wo’s um die Gesundheit, Einsamkeit, Finanzielles oder im schlimmsten Fall – Leben und Tod geht. That’s the real deal.
Der Rest lässt sich meist lösen. Ich weiß, ich weiß, dass man da erstmal hinkommen muss und ich selbst bin noch längst nicht da, aber das ist mein Ziel. So ehrlich mit mir selbst und vor allem so im Reinen mit mir selbst zu sein, dass ich Dinge, die mich ernsthaft plagen, lösen kann indem ich einfach ehrlich und vor allem reflektiert mir gegenüber bin.
Es ist anfangs wahnsinnig unangenehm und auch massiv anstrengend, aber wenn man es mal gemacht hat, ist es das befreiendste Gefühl, das es gibt. Und ich kann nur jedem nahelegen es zu machen. Am Ende des Tages, kostet es weniger Energie etwas gerade zu biegen und in Ordnung zu bringen, als sich non-stop darüber aufzuregen. Deswegen nehme ich mir die Zeit einfach nicht mehr, Leuten zuzuhören, wenn es immer um das selbe Dilemma geht.
4. ER/SIE/ES STEHT EINFACH NICHT AUF DICH!
Auch, wenn’s weh tut, muss man sich das irgendwann einmal eingestehen. Sonst wird’s schwierig, für alle Beteiligten unangenehm und vielleicht auch würdelos, wenn versucht das Gegenüber in eine Beziehung zu manipulieren, zu betteln oder sonst irgendwas.
Wenn jemand bestätigen kann, dass die Chemie passen muss und dass es auch dafür den richtigen Zeitpunkt geben muss, dann sind das Mr. Clear und ich.Wir haben 16 Jahre gebraucht. Und manchmal soll es eben nicht sein. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass es meistens der Fall ist, aber ich möchte niemanden demotivieren. Ich spreche nur aus wirklich vielen – mir rückblickend dezent unangenehmen – Erfahrungen, die ich gemacht habe.
Im Nachhinein musste ich mir oft eingestehen, dass ich all diese Männer nur wollte, weil sie mich nicht wollten und das es massive Zeitverschwendung war. Wenn er/sie nicht auf euch steht, packt eure sieben Sachen, das angeknackste Herz und haut ab. Erhobenen Hauptes. Dann hat er/sie euch nicht verdient, weiß nicht, was er oder sie verpasst oder ist einfach noch nicht so weit. Ihr werdet früher oder später hinweg kommen. Versprochen.
Das selbe gilt übrigens für Freundschaften. Manche Dinge kann man nicht erzwingen. Beziehungen und Freundschaften gehören dazu. Man lebt sich auseinander, versteht sich plötzlich nicht mehr oder die Begeisterung beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Find ich persönlich viel schlimmer als Liebeskummer, aber auch der Schmerz geht irgendwann vorbei und vielleicht regelt es sich und ihr findet wieder zusammen. Wer weiß? Aber bis dahin, nutzt eure Zeit und lernt neue Leute kennen. Verbringt sie mit Menschen, die zu euch passen, mit denen ihr was gemeinsam habt, die euch inspirieren und euch happy machen und verbannt guten Gewissens all, jene, die euch immer wieder (!) runter ziehen. Das Leben ist zu kurz und vor allem zu schön dafür.
5. LET IT GO!
Und wenn wir schon dabei sind. Bitte bleibt nicht in einer Beziehung, die euch nicht happy macht. Und damit meine ich nicht, dass ihr euren Partner oder eure Partnerin verlassen sollt, wenn es gerade nicht so rosig läuft oder wenn die Kinder gerade eure Beziehung auf eine Probe stellen. Nein, ich meine, wenn ihr länger nicht mehr glücklich seid.
Bleibt nicht bei der Person, weil es die Menschen von euch erwarten, weil ihr Angst vor dem Alleinesein oder dem was danach kommt, habt. Wenn ihr bleibt, dann kämpft drum. Aber es auszusitzen und darauf zu warten, dass alles von alleine gut wird, verschwendet Zeit und könnte dazu führen, dass ihr etwas oder jemanden verpasst, dass euch viel happier machen könnte.
Das lässt sich übrigens auch hervorragend auf Jobs und Freundschaften ummünzen. Aber bitte tut mir den Gefallen und überlegt es euch gut bevor ihr die Beziehung und die Freundschaft hinschmeißt. Manchmal tut ein bisschen Abstand ganz gut und wenn der nicht reicht, kann man immer noch weiter schauen. Sitzt es nur nicht aus Angst oder Feigheit aus.
Was die Jobsache angeht, bin ich ein bisschen altmodisch und rate dringends dazu nicht überstürzt und emotional zu handeln, bevor man die Kündigung einreicht. Es sei denn die Umstände sind so unerträglich, dann bloß weg von dort. Aber, wenn es einen nicht mehr erfüllt, man unterfordert ist oder man insgeheim ein Talent oder eine Vision hat, die man dringend ausleben möchte, dann go for it! Vielleicht mit ein bisschen Vorplanung – just in case. Aber in Wahrheit sollte man es zumindest probiert haben, damit man niemals zurück schauen muss und es bereut, dass man es nicht einmal probiert hat. Im Notfall kann man sich immer einen neuen Job suchen.
(An dieser Stelle sollte ich schnell deponieren, dass ich sehr happy mit meinem Freund und unseren Lebensumständen bin, bevor mich wieder viele entsetzte Messages erreichen!)
6. JUST DO IT, DO IT, DO IT!
Was auch immer es ist, was ihr machen wollte. Tut es und tut es für euch. Ihr müsst nicht gleich alles hinwerfen, um es zu machen. Macht es einfach nebenbei. Am Wochenende, nach der Arbeit, in der Früh. Was auch immer es ist, macht es. Ihr werdet so ausgeglichen und so viel entspannter sein, wenn ihr das, was ihr gerne tut, auch wirklich macht. Und wenn ihr noch nicht bereit seid für alle die ungefragten Kritiker, die euch euer Projekt, Hobby oder eure Leidenschaft schlecht machen, erzählt es einfach niemanden. Oder vielleicht nur Menschen von denen ihr wisst, dass sie das nachvollziehen können und euch pushen anstatt runter zu ziehen. You don’t have time for that kind of negativity. Die kommt nämlich meistens von Menschen, die selbst unglücklich sind und nicht allein in ihrem Unglück baden wollen.
7. TALK TO THE HAND …
… because my ears ain’t listening. Und das ist kein Spaß. Ich diskutiere nicht mehr unnötig herum. Ich nehme mein Ego, packe es weg und lass mich nicht mehr auf irgendwelche Streitereien ein, die es nicht wert sind. Ich sage, was ich denke, hoffe darauf, dass mein Gegenüber in der Lage ist das auch zu tun und somit ein Gespräch auf Augenhöhe zustande kommt, das ich dann auch gerne führe. Mich interessieren keine Sticheleien, keine Respektlosigkeit und kein unterschwelliger Bullshit mehr. Wenn ich das Gefühl habe, dass irgendwas in der Art sich anbahnt, ist die Konversation gegessen. Meine Zeit ist mir mittlerweile zu wertvoll für so einen Blödsinn und eurer sollte es auch sein.