Gestern ist etwas passiert, dass ich nicht für möglich gehalten habe: Pharrell ist in Wien aufgetreten! Die Wiener unter euch wissen, dass das ein Big Deal ist. Die wissen auch, dass das mit vielen unangenehmen Situationen verbunden sein kann. Weil Musik und Konzerte oftmals nicht so wertgeschätzt wird, wie in anderen Ländern.
So hat es mich gestern keine Sekunde gewundert, dass der Sound in der Rinderhalle nichts anderes als eine bodenlose Frechheit war. Um niemanden zu nahe zu treten, würde ich das jetzt einmal auf die Akustik und die riesige Location schieben. Aber ich bin ja keiner Profi.
Pharrell war trotzdem toll! Wir reden hier ja immer noch von „Skateboard P“! Dem Produzenten, der seit über 20 Jahren bei den größten (Black-)Music-Hits seine Finger im Spiel hatte. Er ist ein Genie! Und das macht ihn toll – zumindest jenseits der Bühne. Was seine Präsenz auf der Bühne angeht, muss ich ehrlich sagen, dass ich mir mehr erwartet habe.
Natürlich kann nicht jeder eine Beyoncé-würdige Show hinlegen. Aber so wie Pharrell gestern gewirkt hat, war ich mir nicht so sicher, dass er noch viel Energie für die Show, das Konzert und generell den Hype um sich hat. Er wirkte so unfassbar müde und ausgelaugt, dass es mir beinahe das Herz gebrochen hat. Das konnte auch der Eyeliner nicht verbergen.
Er hat trotzdem sein Bestes gegeben und das Publikum daran erinnert, dass er der unangefochtene King in seinem Business ist. Da reichte es schon Song wie Snoop Dogg’s „Drop it like it’s hot“, Britney Spears „Boys“, Nelly’s „Hot in Herre“ , Daft Punks „Get Lucky“ und viele viele andere zu performen. Die sind nämlich auch viel besser angekommen als die Tracks vom aktuellen Album.
Zwischenzeitlich hat er sich Verschnaufpausen gegönnt und dafür seine Tänzerinnen „dear baes„ das Rampenlicht überlassen. Und wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich gesagt, dass diese Frauen um ihr Leben gelocked, gedropped, getwerked oder geshaked haben. Die waren u-n-g-l-a-u-b-l-i-c-h! Und gerade als ich mich beruhigt habe, holt er N.E.R.D auf die Bühne, um mit ihm Songs wie „Rock Star“ und „She Wants To Move“ zu performen. Unterstützung hat er sich übrigens auch aus dem Publikum geholt. Nicht nur ein Mal hat er sich Fans auf die Bühne geholt, von denen die meisten anstatt zu feiern, krampfhaft damit beschäftigt waren Selfies zu machen.
Der vermeintliche Höhepunkt der Show war dann natürlich „Happy“. Der Song für den die meisten Menschen überhaupt zur Show gekommen sind. So toll die Stimmung während dem Hit auch war, umso trauriger war es mit anzusehen, dass Pharrell, der Botschafter der Happiness, eigentlich gar nicht so „happy, sondern müde war. Immerhin waren die meisten der 6500 Konzertbesucher happy!