Ich kann es euch nicht genau erklären, aber ich habe eine Schwäche für Tom Ford und rothaarige Menschen. Bis vor kurzem hätte es kaum Zusammenhänge gegeben, aber dann brachte Tom Ford den Film „Nocturnal Animals“ raus.

Ja, Tom Ford, der Designer, dessen Mode an Stil nur noch von sich selbst und seiner komplexen Persönlichkeit zu übertreffen ist, führt auch gerne ‚mal Regie bei guten Filmen und das macht er genau so gut wie er Mode kreiert. Wer „A Single Man“ gesehen hat, weiß wovon ich rede. Der Film war 2010 für den Oscar nominiert und das wird bei „Nocturnal Animals“ nicht anders sein.

 


 

Nun, ich habe in meinem Leben schon ein paar Thriller gesehen, aber dieser ist irgendwie anders. Ich glaube „impulsiv“ ist das Wort, das ich suche. Man durchlebt eine Art Achterbahn der Gefühle und möchte in den knapp zwei Stunden, die der Film dauert, nicht nur einmal laut in Richtung Leinwand kreischen. Ich hab stattdessen in meinen Schal gebrüllt, um nicht negativ aufzufallen und meinen Emotionen ein Ventil zu bieten. Es wird euch wahrscheinlich nicht anders ergehen.

Und gerade als man vor lauter Spannung die Nerven wegschmeißen möchte, wird man mit Szenen beruhigt, die einen vergessen lassen, dass man in einem Thriller sitzt. Das versteht man aber erst, wenn man die topgestylte Susan – gespielt von Amy Adams – sieht wie sie in das Buch ihres Exmanns Edward – gespielt von Jake Gyllenhaal – eintaucht und schnell feststellt, dass sie selbst als Inspiration für das Manuskript gedient hat. Nachdem heraus kommt, dass sie nicht sonderlich nett zu Edward war, überrascht es auch nur wenig, dass „Nocturnal Animals“ kein romantisches Buch ist.

 

 

Mehr möchte ich an dieser Stelle über den Film gar nicht erzählen, um keinen Spoileralert auszulösen.
Fakt ist, dass dieser Film kein klassischer Thriller ist. Dafür ist er viel zu raffiniert gemacht. Die Schauspieler sind so authentisch, dass man sie förmlich riechen kann und das ist eine Sache, die genau so gut ist, wie sie schlecht ist und die ihr verstehen werdet, wenn ihr im Kino sitzt.

„Nocturnal Animal“ ist nicht umsonst drei Mal für einen Golden Globe nominiert. Gut möglich, dass sich ein Oscar auch noch ausgehen wird. Den hat sich Tom Ford für dieses grandiose Screenplay auch verdient.

 

 

„Nocturnal Animals“ läuft ab 22.12. in den Kinos.

 

 

 

Artikel sponsored by Universal Pictures Austria