Okay, let’s keep it christlclear: Am liebsten würde ich euch diese Story hier vorsingen! Das liegt nämlich daran, dass ich ‚Les Misérables‘ im Kino gesehen habe und kurzfristig vergessen haben, dass Menschen miteinander reden und nicht singen. Denn in der Verfilmung des legendären Musicals von Victor Hugo wird zu 99,9% nichts anderes getan als geträllert.
Ich übertreibe nicht! Es wird tatsächlich fast ausschließlich gesungen – gut gesungen – wohl gemerkt. Mit einer einzigen Ausnahme: Russel Crowe.
Der neuseeländische Schauspieler, der in dem 157-Minuten-Streifen den verbissenen Polizisten Valjert spielt, hat es dieses Mal so richtig verkackt! Es ist fast nicht zu ertragen, wenn er singt, weil er es einfach nicht kann. Und für diese Erkenntnis braucht es kein absolutes Gehör. Da reicht ein normales auch. Oder ein kleines, aber feines Beweisvideo.
Anne Hathaway hingegen hat das Baby gerocked! In Wahrheit fand ich sie mit ihrem Hundeblick immer etwas nervig, aber als ‚Fantine‘ war sie unfassbar und hat ihren Oscar als beste Nebendarstellerin sowas von verdient.
Genauso wie ihn Hugh Jackman als bester Hauptdarsteller verdient hätte. Der hat in seiner Rolle als Jean Valjean letztendlich jeden an die Wand gesungen. Kein Wunder, denn Jackman hat eine Musicalausbildung vorzuweisen.
Die anderen Schauspieler sind aber auch nicht zu verachten. Besonders Helena Bonham Carter und Sasha Baron Cohan als geldgieriges Duo sind schwer zu toppen und besonders wichtig für die sonst so traurige Story.
Denn ‚Les Miserables‘ zeigt die Zeit nach der Französischen Revolution und während Julirevolution in Frankreich und ich sage euch, ich konnte den Dreck förmlich riechen. Die Maskenbildner und die Leute, die das Set gebaut haben, haben Sensationelles geleistet. So sieht man dann auch gern über kleine Fauxpas, wie Szenen in der Pariser Kanalisation, die es 1830 noch gar nicht gegeben hat, einfach hinweg. (Die wurde nämlich erst 1850 erbaut) Aber okay, wir wollen ja jetzt nicht kleinlich sein. Es handelt sich ja immer noch um eine Hollywood-Produktion und da wird die Wahrheit ja gern einmal gestreched, wenn es gut für’s Drama ist.
Erstaunlicherweise waren aber nicht alle so begeistert, wie meine Freundin Cherrelle und ich! Während wir hart damit zu kämpfen hatten nicht nach jedem Song (der nicht von Russel Crowe gesungen wurde) aufzustehen und wie wild zu applaudieren, haben sich andere Leute still und heimlich aus dem Kino geschlichen. Das ist aber auch harter Tobak für Menschen, die nicht drauf stehen.
Ich hingegen war nach dem Film selig und wollte am liebsten nie wieder sprechen und nur noch singen. Aber da hätte ich meine Woche wahrscheinlich in der Klapse begonnen.