Was soll ich sagen, ich war kein angenehmes Kind. Ich war laut, anhänglich, wild, hatte meinen eigenen Kopf und bin meiner Mutter nicht nur einmal entwischt, um die Welt zu erkunden. Von der Pubertät will ich gar nicht erst anfangen.
Meine Mama hatte es nicht immer leicht mit mir – besser gesagt mit uns. Sie hat nämlich gleich viel Kinder großgezogen von denen jeder einen – nennen wir es doch einfach einmal – starken Charakter hat.
Kein einziges Mal wäre es unserer Mutter in den Sinn gekommen, nicht hinter uns zu stehen. Nicht als ich die Kinder im Kindergarten, die „Negerin“ zu mir gesagt haben, vermöbelt habe. Nicht als mich die Polizei mit 11 Jahren nach Haus eskortiert hat, weil ich von einer Mutprobe angespornt, Süssigkeiten im Supermarkt gestohlen habe und dumm genug war mich dabei erwischen zu lassen. Und auch nicht als ich nach drei Semestern beschlossen habe, Journalistin anstatt Anwältin zu werden.
Sie hat sich das alles und noch viel mehr gegeben. Und ist uns trotzdem nicht einmal von der Seite gewichen. Nicht einmal als ihr Ehemann und unser Vater nach über 37 gemeinsamen Jahren verstorben ist, hat sie sich von Mama-Dasein eine Auszeit genommen. „Das geht einfach nicht, wenn du Kinder hast. Das wirst du verstehen, wenn du selbst auch mal eigene hast!“ erklärt sie immer wieder gerne einmal und reibt mir dabei auch gleich unter die Nase, dass sie noch keine Enkelkinder hat. Sie hat sicher Recht – so wie Mütter eben fast immer Recht haben.
Bottomline: Niemand hat mich so geprägt wie meine Mama! Meinen Sinn für Gerechtigkeit und meine Stärke habe ich auch von ihr. Allerdings auch die Angewohnheit immer etwas lauter als die anderen zu sein und gerne über’s Ziel hinauszuschießen!
Meine Mama ist die BESTE – zumindest für mich und meine Geschwister und dafür sind wir ihr bis auf ewig dankbar!
In diesem Sinne: HAPPY MUTTERTAG, Mama! I … we love you so much!