… und es war eine ganz spezielle Angelegenheit!
Ich will ihn hier gar nicht bashen! Echt nicht! Aber seit heute verstehe ich wieso es so viele Leute tun. Ich war nämlich auf dem Justin Bieber Konzert und ich muss sagen, selten habe ich erlebt, dass ein Künstler, der so gehyped wird, so wenig hergibt auf der Bühne!
Un-belieb-able!

Justin Bieber, Cody Simpson and Carly Rae Jepsen In Concert - Los Angeles, CA
Der Hype um Justin Bieber ist ein Phänomen

 

Zum Fressen ist er ja, der Justin Bieber! Da kann man nichts sagen und tanzen kann er auch, aber das mit dem Singen, das muss er einfach noch üben. Wenn ich’s ganz genau nehme, könnten die Background-Sänger, die Tänzer und die Mitarbeiter, die für den Bühnenbau zuständig sind, alle ein kleines Update gebrauchen. Oder wart ihr schon einmal auf einem Konzert wo die Karten zwischen € 59,- und € 300,– gekostet haben, und dann sind die Dancer weit von jeder Synchronisation entfernt, die Backgroundsänger sind wenig bis gar nicht motiviert und die Crew rennt die ganze Zeit auf der Bühne herum, weil es ihnen egal ist. Denn die Teenager haben nur Augen für den 19jährigen Kanadier mit der unkaputtbaren Haartolle.

Seitdem JB einen Bizeps hat, mag er keine Ärmel
Seitdem JB einen Bizeps hat, mag er keine Ärmel.

 

Justin dürfte es auch nicht so mit der Kondition haben, warum sonst sollte er 50% des Konzerts einfach nicht auf, sondern hinter der Bühne verbringen? Wohl kaum, um ein weißes Tanktop gegen ein schwarzes einzutauschen, oder ein goldenes Gilet gegen ein silbernes. Wohl eher, um kurz zu verschnaufen, schließlich tanzt der Bieber wie ein kleiner kanadischer Gott! Zumindest, denkt man das, wenn man noch nie in einem Hip Hop Club war.

Vom Himmel geschickt. Justin Bieber eröffnet die Show mit XXL-Flügel!
Vom Himmel geschickt. Justin Bieber eröffnet die Show mit XXL-Flügel!

 

Ihr merkt es war eine schwierige Erfahrung Justin Bieber live zu erleben, nicht weil es langweilig ist – ganz im Gegenteil – ich war während des ganzen Konzerts very entertained. Sondern, weil JB nicht annähernd der hohen Erwartungen, die man von einem Künstler, der ein geschätztes Vermögen von über € 80 Millionen vorzuweisen hat, gerecht wird.

Ich war auf eine männliche Beyoncé eingestellt. Jemand, der knapp 120 Minuten Vollgas gibt und dabei zumindest so aussieht als hätte er Spaß dabei. Und nicht auf jemanden, der bei seinem größten Hit (‚Baby‘) nur noch „woooah“, „yeah“, „oooohhhhoooo“ ins Mikro stöhnt, weil  ihm die Puste ausgeht.
Aber auch das ist den hysterischen Teens nicht aufgefallen. Die waren nämlich damit beschäftigt vor lauter Aufregung zu weinen, zu kreischen, zu kotzen (!) und das alles während sie sich das Konzert auf ihren Handy angeschaut haben, weil sie es doch filmen mussten. Live Experience ist ja heut zu Tage überbewertet, müsst ihr wissen.
Ach Shit, jetzt habe ich es doch getan, ich habe Justin Bieber gehatet! Dabei wollte ich es nicht tun. Schließlich ist er einer der erfolgreichsten Popkünstler der heutigen Zeit. Das wird schon einen Grund haben, man muss ihn nur noch finden…

Justin Biebers aktuelles Album heißt "Believe"  © Universal Music
Justin Biebers aktuelles Album heißt „Believe“
© Universal Music

 

Justins aktuelles Album heißt „Believe“ und ist gar nicht so übel. Nichts besonderes. Guter, solider Pop eben, den er mit namenhaften Featureacts wie Drake, Nicki Minaj und Big Sean gepimpt wurde. Es klingt auf jeden Fall besser als die Liveperformance.